Die Reben

Die roten Sorten:

Cabernet Sauvignon

Cabernet-Sauvignon ist die berühmteste aller Traubensorten, die im Verschnitt mit Merlot die feinen, langlebigen Weine des Bordelais ergibt. Heute wird sie als Modesorte weltweit angebaut und, als Verschnitt mit anderen Rebsorten verwandt, oder meist als Konsumwein auch reinsortig ausgebaut. Diese spätreifende Rebe ist sehr anpassungsfähig und nicht sehr fäulnisanfällig, was auch bei vollmaschineller Ernte für gute Qualitäten sorgt. Die Besonderheit des Cabernets ist seine Struktur und seine Fähigkeit das Terroir, die Jahrgangsgegebenheiten und die Techniken der Weinbereitung wiederzuspiegeln.

Merlot

Sie ist eine der beiden Hauptreben des Bordeaux und genießt momentan als eine „Modesorte“ größte Popularität. Sie ist weniger tanninreich als ihr großer Verschnittpartner Cabernet-Sauvignon, aber von vollerem Körper. Ihr Aroma ist würzig mit Pflaumenaromen und Noten von eingekochten Früchten. Seine Eigenschaften ergänzen sich gut mit denen des langlebigeren Cabernet-Sauvignon und Caberbet-Franc. Durch ihren frühen Austrieb ist sie sehr frostgefährdet, was sich 1991 wieder drastisch zeigte. Derzeit wird Merlot immer mehr im Languedoc-Roussillon verbreitet. Sie hat auch sehr große Erfolge in den verschiedensten Überseeländern.

Cabernet Franc

Cabernet Franc ist eine mit dem Cabernet Sauvignon eng verwandte Rebsorte, es wird sogar vermutet, dass sie eine Mutation ist. Cabernet Franc ist viel besser für kühle und feuchte Regionen geeignet und dient meist als Verschnittpartner von Cabernet Sauvignon. Große Bedeutung für reinsortige Weine hat sie lediglich im Loire-Tal, wo sie in den Appellationen Chinon, Bourgeuil und Saumur-Champigny großartige Ergebnisse bringt. Große Cabernet Franc haben eine ausgeprägte Frucht und leichtere Tannine, die sie relativ früh zugänglich machen.

Malbec

Diese frostempfindliche Rebsorte war früher in Bordeaux sehr verbreitet, seit dem Frostwinter 1956 ist sie dort aber nur noch wenig anzutreffen. Sie wird in mehreren Regionen wie im Loiretal und Languedoc-Roussillon angebaut und man hat in Frankreich nicht weniger als 400 verschiedene Namen für diese Rebsorte. Ihr Bestandteil in Chahors muss mindestens 70 % betragen. Ihre Weine sind sehr dunkel, kräftig und tanninstark und oft sehr rustikal, meist bedürfen sie einer längeren reifezeit.

Petit Verdot

Diese spätreifende Sorte wird in geringen Mengen vor allem im Médoc noch angebaut. Sie dient aufgrund ihres hohen Extraktes und Tanningehaltes als Zusatz für Weine, die für eine lange Lagerung bestimmt sind.

(c) 2000, 2001 Bordelais-Wein

Die weißen Sorten:

Sémillon

Sémillon ist eine der großen Weißweinsorten, die meist verschnitten mit der Sauvignon Blanc große Weißweine in der Neuen Welt ergibt. Sie ist weltweit die Nummer eins der großen Weißweinreben, da sie aber nicht in Mode ist, ist sie derzeit im Rückgang. In Frankreich wird sie vorwiegend im Südwesten, aber auch in Bordeaux angebaut, wo sie Hauptbestandteil des weißen Bordeaux ist. Sie eignet sich gut zur Produktion edelsüsser Weine, wie Sauternes, einem der langlebigsten, nicht gespriteten Weißweine der Welt.

Sauvignon Blanc

Die Sauvignon Blanc ist die populäre Rebsorte der Loire, die durch ihre meist frischen, spritzigen Weine große Beliebtheit erlangt hat. Auf Kalkboden erreicht sie einen sehr mineralischen Charakter und hat Aromen von frisch gemähtem Gras und unreifen grünen Äpfeln, auf Sand oder Silex ergibt sie vollfruchtige, körperreiche und komplexe Weine. Die bekanntesten Sauvignon-Blanc sind Sancerre und Pouilly Fumé, aber auch Fumé Blancs aus Übersee erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie wird häufig mit Sémillon verschnitten.